5. Januar 2024
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Vegane Ernährung schützt Tiere und Umwelt. Warum probiert man es also nicht mal für einen Monat und startet somit nachhaltig ins neue Jahr? Wir haben in diesem Beitrag Informationen zum Veganuary für euch zusammengefasst und ein paar Tipps, wie ihr das Thema in euren Unterricht integrieren könnt.

Was ist der Veganuary?

Der Begriff „Veganuary“ ist ein sogenanntes Kofferwort, dass sich aus „vegan“ und „January“ (dt. Januar) zusammensetzt. Das erklärt eigentlich auch schon, was es bedeutet: Man ernährt sich im Monat Januar komplett vegan. Veganuary nennt sich auch die Organisation, die diese Kampagne ins Leben gerufen hat. Ihr Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren und außerdem Unternehmen dazu zu bringen, mehr vegane Produkte anzubieten.

Was genau bedeutet „vegane Ernährung“?

Vegane Burger

Bei der veganen Ernährung verzichtet man auf jegliche tierische Bestandteile. Das heißt nicht nur, dass kein Fleisch gegessen wird, sondern auch keine Eier, Milchprodukte oder sonstige tierischen Erzeugnisse wie Honig oder Bienenwachs. Hier ist teilweise Vorsicht geboten, denn häufig verstecken sich genau diese in Lebensmitteln wie zum Beispiel in Gummibärchen, die teilweise zwar ohne Gelatine (also vegetarisch) sind, aber mit Bienenwachs überzogen und somit nicht vegan.

Wie gut ihr euch bereits mit dem Thema Veganismus auskennt, könnt ihr in unserem Quiz testen.

Warum vegan leben?

Der wohl bekannteste Grund für eine vegane Ernährung ist das Tierwohl. Zu diesem ethischen Aspekt findet ihr viele Informationen im Beitrag zum Weltvegantag. Aber auch für die Umwelt und die Gesundheit ist dieser Ernährungs- bzw. Lebensstil sinnvoll.

Vegan für die Gesundheit?

Vegan lebende Menschen haben im Schnitt weniger sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes oder Übergewicht, da sie sich meist ausgewogener ernähren und mehr Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte konsumieren. Auch das Risiko für Krebs, Herzkrankheiten oder Leber- und Nierenerkrankungen ist mit einer fleischfreien Ernährung laut einer Studie des National Cancer Institutes deutlich geringer. Das liegt unter anderem auch daran, dass Menschen, die sich vegan ernähren, in der Regel einen gesünderen Lebensstil haben (z. B. auf ausreichend Bewegung achten, nicht rauchen).

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät allerdings gewissen Personengruppen von einer rein veganen Ernährungsweise ab, da die Beurteilungsgrundlage hier noch unzureichend ist. Dazu zählen Schwangere, Stillende sowie Kinder und Jugendliche. Wichtig ist, regelmäßig seine Blutwerte überprüfen zu lassen und gegebenenfalls fehlende Nährstoffe zu supplementieren. Da B12 fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln zu finden ist, sollte man hierauf besonders achten.

Vegan für die Umwelt?

Wer nachhaltig leben möchte, der lebt am besten vegan. Denn Veganer verursachen im Vergleich zu Menschen, die Fleisch konsumieren, nur die Hälfte der Treibhausgase. Durch die Tierwirtschaft werden nämlich die drei klimarelevantesten Treibhausgase produziert: Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas. Hinsichtlich der Klimabilanz schneiden pflanzliche Produkte meist deutlich besser ab als tierische. So werden bei der Produktion von Rindfleisch beispielsweise 28 kg Treibhausgase verursacht, bei Obst und Gemüse im Schnitt weniger als ein Kilogramm.

Ganze 70 Prozent der globalen Agrarflächen werden für die Erzeugung von Fleisch und Milchprodukten verwendet, obwohl der Mensch durchschnittlich nur 18 Prozent seines Kalorienbedarfs aus tierischen Produkten zieht. Es wäre also deutlich effizienter, die angebauten Pflanzen direkt als Nahrungsmittel für Menschen zu verwenden. Somit trägt eine vegane Ernährung auch zum Kampf gegen den Welthunger bei.

Vegan = teuer?

Häufig hört man, dass veganes Essen teuer ist – das stimmt aber nicht. Denn meistens ist Fleisch die teuerste Komponente eines Gerichts. Natürlich kommt es darauf an, wie man seine vegane Ernährung gestaltet: Wer viele Convenience-Ersatz-Produkte kauft, der zahlt vermutlich nicht viel weniger als sonst. Diese sollte man aber ohnehin nicht im Übermaß konsumieren und lieber auf eine ausgewogene Ernährung mit möglichst unverarbeiteten Produkten achten. Einen guten Fleischersatz stellen zum Beispiel Hülsenfrüchte wie Linsen dar, da sie viele wichtige Nährstoffe enthalten.

Veganismus im Unterricht?

In einer forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gaben 91 Prozent der Befragten an, dass sie Ernährung als Schulfach befürworten würden. Das Thema Veganismus (oder allgemein Ernährung) lässt sich aber in viele Schulfächer integrieren, z. B. Ethik oder Biologie. Ihr könnt zum Beispiel den Veganuary zum Anlass nehmen, mit eurer Klasse darüber zu sprechen, wie die Kinder oder Jugendlichen sich ernähren, worauf sie dabei achten und welche Aspekte ihnen besonders wichtig sind. Eine weitere Möglichkeit ist, die Lernenden selbst nach Pro- und Contra-Argumenten zu Veganismus recherchieren zu lassen und daran eine Diskussionsrunde anzuschließen.

Oder ihr startet eine kleine Challenge und versucht, als Klasse vegan zu leben – es muss ja nicht direkt ein ganzer Monat sein, eine Woche reicht für diesen Selbstversuch sicherlich aus. Vorab könnt ihr gemeinsam erarbeiten, was man essen bzw. kochen kann und was sonst noch zu beachten ist.

Tipp

Noch mehr Informationen zum Veganuary findet ihr auf der offiziellen Homepage der Organisation.

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