Schreibutensilien sind aus der Schule nicht wegzudenken. Egal, ob zum Notizen machen im Unterricht, zum Schreiben von Klassenarbeiten, zum Ausfüllen von Arbeitsblättern oder beim Malen im Kunstunterricht – Stifte und Papier werden überall gebraucht. Viele sind jedoch nicht nachhaltig. In diesem Beitrag erfahrt ihr etwas zu umweltfreundlicheren Alternativen.
Was sind nachhaltige Schreibutensilien?
Generell lässt sich sagen: Augen auf bei den Materialien. Am besten wählt man umweltfreundliche Materialien, die ökologisch abbaubar oder gut recyclebar sind. Außerdem sollte man – für ein besseres Recycling – darauf achten, dass die Utensilien nicht aus einem Materialmix bestehen.
Hier bekommt ihr einen kleinen Überblick über die verschiedenen Schreibutensilien und ihre nachhaltigen Varianten.
Füller
Füller kann man als wieder auffüllbare Variante kaufen. Damit sind nicht die einzelnen Tintenpatronen gemeint (die in Summe eine große Menge an Plastik erzeugen), sondern das Auffüllen aus einem Tintenfass. Zudem sollte man auf die Materialien achten: Holz oder recyceltes Plastik sind eine gute Wahl.
Tintenkiller
Von Tintenkillern sollte man – wenn man nachhaltig sein möchte – die Finger lassen. Sie beinhalten chemische Stoffe und sind aus Plastik, also im doppelten Sinne schädlich für die Umwelt. Stattdessen kann man tatsächlich auch einen Radiergummi zum Entfernen der Tinte benutzen: Die blaue Seite der rot-blauen Radiergummis trägt nämlich die oberste Schicht des Papiers ab und eignet sich damit auch zum Entfernen von Tinte.
Radiergummis
Wie oben erwähnt, reicht ein Radiergummi auch schon aus, um Tinte zu entfernen. Leider sind aber nicht alle Radiergummis nachhaltig und gerade die bunten Varianten bestehen oft aus Kunststoff. Eine Alternative sind Radiergummis aus Naturkautschuk.
Kugelschreiber
Am besten wäre es, einfach keinen Kugelschreiber mehr zu benutzen. Wenn man doch nicht darauf verzichten möchte, sollte man unbedingt darauf achten, einen zu kaufen, bei dem man Ersatzminen nutzen kann. Wichtig ist auch: Keine Gratiskugelschreiber mitnehmen von Messen oder anderen Veranstaltungen. Das ist nur unnötiger Plastikmüll. Natürlich könnte man nun sagen: „Aber diese Werbekugelschreiber werden ja eh produziert.“ Das stimmt zwar, aber wenn er sie nicht mehr loswird, produziert der Anbieter womöglich für die nächste Messe weniger Exemplare. Dies kann man den Lernenden näherbringen und gleichzeitig das Thema „Angebot und Nachfrage“ erklären.
Bleistifte und Buntstifte
Bei Stiften aus Holz achtet man am besten darauf, dass sie nicht lackiert sind. Das heißt, bis auf die graue oder farbige Spitze des Stiftes sollte nur Holz zu sehen sein. Denn die Lacke sind i. d. R. alles andere als umweltfreundlich und nicht kompostierbar. Außerdem sind sie gefährlich für Kinder, die gerne mal auf den Stiften herumkauen, da dadurch Giftstoffe in den Mund gelangen können.
Anspitzer
Wer Blei- und Buntstifte nutzt, braucht natürlich einen Anspitzer dafür. Die nachhaltige Wahl ist hier das Modell aus Metall. Dieser kann leicht recycelt werden, da Verbundstoffe nicht an ihm haften. Aber vermutlich wird es dazu gar nicht erst kommen, denn Metallspitzer gehen eigentlich nicht kaputt. Von daher: Macht euren Lernenden doch den Vorschlag, mal ihre Eltern zu fragen, ob sie ihren alten Spitzer noch haben – alles, was nicht neu gekauft werden muss, ist umweltfreundlich.
Geodreieck und Lineal
Bei einem Geodreieck hat man leider keine Wahl, als das aus Plastik zu nehmen – man muss ja schließlich durschauen können. Immerhin kann man hier darauf achten, dass es sich beim Plastik um eine nachhaltigere Variante handelt (Bioplastik oder recycelt). Beim Lineal kann man jedoch direkt die Variante aus Holz wählen. Diese ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch stabiler als ein Plastiklineal.
Tuschkasten
Wie bei vielen anderen Materialien gibt es auch Tuschkästen, die nachfüllbar sind. Das heißt, es lassen sich einzelne Farben austauschen, wenn sie leer sind. So muss nicht direkt der ganze Farbkasten weggeschmissen werden.
Textmarker
Auch bei Textmarkern gibt es nachfüllbare Varianten. Zudem sollte man darauf achten, dass sie aus recycelten Materialien bestehen. Es gibt sogar Textmarker, die zu einem großen Teil aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Alternativ kann man natürlich auch dicke Buntstifte zum Markieren von Texten nehmen.
Filzstifte
Ebenso wie bei Textmarkern lohnt es sich, bei Filzstiften auf das Material zu achten. Außerdem gibt es solche, die mit Wasser nachfüllbar sind.
Papier/Hefte
Beim Papier und den Schreibheften sollte man welche aus recyceltem Papier nutzen und auf das Siegel „Blauer Engel“ achten. Für einfache Notizen nutzt man am besten Papier, das zum Beispiel schon von einer Seite bedruckt ist und nicht mehr benötigt wird – die Rückseite ist ja noch frei.
Tipp für den Unterricht
Schaut doch einmal gemeinsam mit der Klasse in die Federtaschen und sortiert den Inhalt in „umweltfreundlich“ und „nicht umweltfreundlich“. Wichtig: Es sollen hier nicht die Umweltsünder angeprangert werden, sondern wertfrei von der Wahl der einzelnen Lernenden geschaut werden, wo Optimierungspotenzial besteht. (Vermutlich wird eh niemand aus der Klasse das „ökologisch einwandfreie Federmäppchen“ haben.)
Auf diese Art und Weise können Lernende sensibilisiert werden und man kann besprechen, was man – wenn eine Neuanschaffung ansteht – in einer umweltfreundlicheren Alternative kaufen kann.
Auf der Seite des Umweltbundesamtes findet ihr einen Leitfaden zur umweltfreundlichen Beschaffung von Schreibutensilien.
2 Kommentare
Hallo,
kleiner Tipp von mir. Tintenpatronen kann man super mit Hilfe einer Spritze wieder auffüllen. Einfach Tinte aus dem Tintenfass aufziehen und dann in die Patrone spritzen. Geht ganz sauber und schnell. So haben wir in der Klasse immer Tinte für jeden Füller.
Ich selbst benutze verschiedenen Tintenroller mit unterschiedlichen Tintenfarben, die ich immer wieder selbst auffülle, so kann ich auf Fineliner weites gehend verzichten.
So weit ist die Pädagogik bei klett gekommen, dass man Lehrern und Lehrerinnen sagen muss, wann ein Bürogegenstand umweltfreundlich ist. Das ist eigentlich seitdem bekannt, seit es diese Frage gibt.
Definitiv umweltbelastend sind der Einsatz von Kleinstcomputern mit fest verbautem Akku und Laufzeit von höchstens 5 Jahren, besonders die 3x so teure „Frucht-„Markenvariante: Strom, seltene Erden, Verbundwerkstoffe etc.